Seidenstoff

Seide: das Textil

Jeder kennt sie, jeder liebt sie und aus der Modewelt war sie noch niemals wegzudenken! Die Rede ist vom edelsten aller Stoffe: Seide! Sagenumwoben, fein glänzend und rein natürlich – damit überzeugt Seide all ihre Fans bereits seit mehr als 4.000 Jahren. Kein Wunder! Denn die Naturfaser hat einiges zu bieten. In der Pflege ein echtes Sensibelchen zeigt sie im Einsatz dafür ihre volle Bandbreite an Vorzügen. Neugierig geworden? Wir haben die Geschichte, die Herstellung und viele weitere wichtige Fakten zu dem edlen Stoff für dich zusammengefasst.  

1. Was ist Seide für ein Stoff?

Seide ist ein wahres Unikat! Denn sie ist die einzige, in der Natur existierende Endlos-Faser (auch Filament genannt). Und damit nicht genug! Auch ihr Aussehen ist unschlagbar! Leicht schimmernd mit feinem Glanz zählt Seide zu den edelsten Stoffen der Welt – und fühlt sich auch genauso auf der Haut an. Kein Wunder also, dass zahlreiche Mode-Hersteller und Designer sich für den edlen Faden interessieren und Seide seit jeher ein absoluter Klassiker der Mode ist. Egal ob Nachtwäsche, Tuchherstellung, Bettwäsche, Blusen, Röcke, Hosen … die Naturfaser kann in nahezu jedem Bereich der Mode zum Einsatz kommen.  

2. Die besonderen Eigenschaften des Textils

Die Wunderfaser hat seit jeher einen exzellenten Ruf! Und das ist auch kein Wunder. Denn Seide ist nicht nur edel glänzend und wunderschön anzusehen – sie ist auch besonders reißfest und trageangenehmAuch saisonal ist Seide ein wahrer Allrounder: An heißen Sommertagen kühlt sie, während sie an kalten Wintertagen optimal die Wärme speichert. Dazu kann sie auch noch bis zu 30% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und fühlt sich dabei nicht nass an. Sie ist knitterfrei, schnelltrocknend und farbbrillant. Dennoch hat die Naturfaser auch Nachteile. Hier eine Übersicht:  

Vorteile

 ✓ Temperaturausgleichend
 ✓ Sehr reißfest
 ✓ Weich und angenehm auf der Haut
 ✓ Natürlicher, edler Glanz
 ✓ Knitterarm
 ✓ Schnelltrocknend
 ✓ Allergikerfreundlich
 ✓ Leicht und zart

Nachteile

✖ Aufwändig in der Pflege
✖ Wärmeempfindlich (v.a. bei Sonnenlicht)
✖ Empfindlich gegenüber Parfum und Deo

Seidenbluse

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3. Seide stilvoll kombinieren: Tipps und Tricks

Seide ist purer Luxus – der aber zum Glück inzwischen bezahlbar ist! Das weich fließende Material fühlt sich nicht nur unglaublich auf der Haut an, dank ihrem edlen Glanz sieht Seide auch noch extrem glamourös aus und zieht alle Blicke auf sich! Kein Wunder also, dass du mit einem Outfit aus Seide zum Eyecatcher wirstAber wie lässt sich die edle Naturfaser am besten kombinieren 

Für das Büro empfehlen wir die Kombination mit einem schicken Kostüm oder Business-Anzug – die Seidenbluse fügt sich optimal in den Look ein und wirkt elegant, aber nicht zu übertrieben. 
Für den Alltagslook kombinieren wir edle Seide mit derben Stoffen wie Jeans oder Jersey. Unser Favorit: die Kombination aus zwei Klassikern: Seiden-Bluse und Jeans! Der Stilbruch sorgt für Hingucker, ist aber gleichzeitig schön lässig und nicht zu elegant

Der Klassiker: Die Seidenbluse

Sie kommt wohl nie aus der Mode. Und ist auch noch ein echtes Allround-Talent! Denn je nach Kombination kann sie zu eleganten Anlässen, ins Büro oder im Alltag getragen werden.  Am leichtesten ist es, Seide für elegante Anlässe zu kombinieren! Denn der soft glänzende Stoff ist an sich schon sehr edel. Tragen sie eine Seiden-Bluse mit einem schlichten Rock, blickdichten Strümpfen und dezentem Schmuck oder wählen sie eine modische Culotte dazu.  

Bequem und modisch:

Trendiger Seiden-Pullover kombiniert mit lässiger Hose.

Hingucker aus Seide:

Stylischer Seidenschal im Alltags-Look.

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Tipps und Tricks für das Seiden-Styling:  

Den Kombinationsmöglichkeiten mit Seide sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Da die Naturfaser aber einen eigenen, edlen Glanz hat und damit automatisch im Fokus des Looks steht, gibt es ein paar Tricks und Kniffedie du beim Styling beachten sollten:  

  • Konzentriere dich auf ein Kleidungsstück aus Seide! Rock, Bluse und Schal sind zu viel des Guten! Da Seide edel und sehr hochwertig ist, darf sie auch sehr gerne im Mittelpunkt stehen. Zuviel Seiden-Mode auf einmal lässt den Look jedoch schnell überladen wirken. Denn auch hier gilt: Weniger ist oftmals mehr! 
  • Stilbrüche sind nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht! Denn nur so wird Seide vom Glamour-Garn zum Alltags-Helden! Die Kombination mit Jeans, Leder-Optik oder Grobstrick: perfekt! 
  • Seiden-Blusen fügen sich optimal in Business-Looks ein und verleihen ihnen eine natürliche Eleganz. Seide darf gerne bedruckt oder leicht gemustert sein – zu viel wirkt jedoch oft übertrieben und zu aufdringlich! Setzen Sie bei gemusterter Seide also lieber auf dezente Drucke! Der feine Glanz übernimmt den Rest. 
  • Seiden-Tops zur Seiden-Hose? Keine gute Idee! Zuviel Seide wirkt nicht nur überladen, sondern kann auch ganz schnell nach Nachtwäsche aussehen! 
  • Wenn Sie sich für Seide entscheiden, dann muss auch die Unterwäsche stimmen – hier empfiehlt sich schlichte Wäsche mit flachen Nähten, da sich unter Seide Verzierungen wie Spitze, Rüschen und Co. abzeichnen 

Trendy:

 Seidenkleider liegen aktuell voll im Trend.

Alltags-Look:

Lässiges Outfit aus Seiden-Bluse und Jersey-Hose.

4. Die verschiedenen Arten des Textils

Seide ist nicht gleich Seide! Denn auch bei dem edlen Stoff lassen sich gravierende Unterschiede feststellen. So gibt es neben Kunstseide auch im Bereich der Naturseide viele verschiedene Arten. Der Grund dafür ist ganz einfach: die Seide unterscheidet sich nach der Art der Seidenspinnerraupen, nach der Herstellung und nach der Verarbeitungsform. Hier eine Übersicht der populärsten Seidenarten: 

4.1 Maulbeerseide

Name 

Maulbeerseide, auch Haspelseide genannt. 

Ansehen 

Gilt als die qualitativ hochwertigste und wertvollste Naturseiden-Art. 

Seidenspinner-Art 

Wird aus den Kokons von Maulbeerspinnern gewonnen. Diese verdanken ihren Namen der Tatsache, dass sie sich ausschließlich von Blättern des Maulbeerbaumes ernähren. 

Gewinnung 

Der Kokon wird von der Seidenspinnerraupe aus einem einzigen, langen Faden gesponnen, der meist reinweiß ist – deshalb lässt sich Maulbeerseide besonders gut einfärben. Zur Gewinnung dieses kostbaren Fadens, wird die Larve im Kokon abgetötet, um eine Beschädigung des Fadens zu verhindern. Dieser wird anschließend im sogenannten Haspelverfahren abgewickelt. 

Eigenschaften 

Der lange, beim Abhaspeln gewonnene Faden muss nicht noch einmal verwebt werden. Dadurch ist er sehr glatt, hat eine makellose Struktur und wirkt fein glänzend. Außerdem isoliert Maulbeerseide und kann bis zu einem Drittel ihres Gewichts an Wasser aufnehmen.  

4.2 Wildseide/ Tussahseide

Name 

Tussahseide, auch Wildseide genannt. 

Ansehen 

Gilt als die wichtigste, wilde Seide. 

Seidenspinner-Art 

Sie wird aus dem Kokon bereits geschlüpfter, wildlebender Schmetterlinge gewonnen, die ohne menschliche Aufsicht gezüchtet werden. Diese Schmetterlinge, die japanischen oder chinesischen Tussahspinner (auch bekannt unter dem Namen Eichenspinner), ernähren sich ausschließlich von Eichenlaub. 

Gewinnung 

Beim Schlüpfen aus dem Kokon hinterlassen die Raupen ein kleines Loch, das den Seidenfaden in mehrere Teile reißt – dadurch entsteht die charakteristische noppige und unregelmäßige Oberfläche der Tussahseide. Um sie zu verweben, muss die Seide gerissen und anschließend zu knotigen Garnen weiterverarbeitet werden.  

Eigenschaften 

Die Seide ist stark, sehr saugfähig, hält warm, ist weich und besonders wegen ihrer unregelmäßigen Struktur beliebt.  

4.3 Dupionseide

Name 

Dupionseide (eine Unterart der Maulbeerseide) zählt zu den Wildseiden. 

Ansehen 

Sie gehört zu den wichtigsten und beliebtesten Seidenarten neben Chiffon, Taft und Crêpe. 

Seidenspinner-Art 

Wird, wie die Maulbeerseide, aus den Kokons von Maulbeerspinnern gewonnen. Der Unterschied: Sie wird aus doppelten Kokons hergestellt – also Kokons, in denen sich zwei Raupen miteinander verpuppt haben.  

Gewinnung 

Die Kokons werden, anders als bei Maulbeerseide, erst nach dem Schlüpfen der Seidenspinner abgehaspelt (abgewickelt). Durch das Schlüpfen wird der Faden zerstört und kann nicht mehr als einzelner, langer Faden gewonnen werden. So müssen die Enden der einzelnen Seidenfäden miteinander verbunden werden, bevor sie verwebt werden können. 

Eigenschaften 

Die Seide ist leicht rau, hat einen wunderschönen, edlen Glanz und einen festen GriffTypisch sind die unregelmäßigen Verdickungen, die der Seide ihre charakteristische Optik geben.  

Seidenbluse

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5. Wie pflege ich Seide richtig?

Bevor du mit der Pflege von Seide aller Art beginnst, lohnt sich immer ein Blick auf das PflegeetikettDenn die unterschiedlichen Seidenarten haben häufig auch unterschiedliche Pflegebedürfnisse. Im Allgemeinen gelten jedoch die folgenden Pflege-Tipps:  

Waschmittel: Darüber freut sich Seide

Seiden-Waschmittel 

Als Eiweißfaser ist Seide sehr empfindlich, wenn es um alkalische Verbindungen und chemische Zusätze geht. Denn durch sie kann Seide angegriffen, brüchig, matt oder rau werden. Daher setzen wir beim Waschen auf speziell abgestimmte Seiden-Waschmittel, die chemisch neutral sind und keine Inhaltsstoffe aufweisen, die dem empfindlichen Stoff schaden könnten.  

Generell gilt: Wenn du Seide wäschst, darf kein Weichspüler verwendet werden. Er greift die Struktur der Seide an und kann einen unschönen, schmierigen Film auf dem Stoff hinterlassen! 

NO GOS bei den Waschmitteln: 

Bleich-Zusätze 

Durch die enthaltende Bleiche verblasst die Farbe schnell und das Gewebe wird angegriffen.  

Alkalische Verbindungen 

Sie greifen die Eiweißfasern an und können sie brüchig machen, den natürlichen Glanz abmildern und die Struktur rau werden lassen. 

Enzyme zur Fleckentfernung 

Die enthaltenden Enzyme lösen die Eiweißstruktur von Seide auf. 

Rückfettende Substanzen 

Diese, meist in Shampoos oder Wollwaschmittel enthaltenen Stoffe, können die Seide speckig und glanzlos werden lassen. 

 Unser Tipp: Hast du gerade kein Seiden-Waschmittel zur Hand, kannst du auch auf pH-neutrale Shampoos zurückgreifen. Wichtig ist aber, dass keine rückfettenden Substanzen, Farbstoffe oder Parfum enthalten sind! 

Wäsche: So werden seidige Sensibelchen gewaschen

Hier haben Sie drei Möglichkeiten: entweder die Wäsche per Hand (das ist am schonendsten für den edlen Stoff)im Schonwaschgang der Waschmaschine oder vom Profi durch eine Reinigung 

 Handwäsche 

Gleich vorneweg: ACHTUNG bei bestimmten SeidenartenDupionseide beispielsweise geht beim Kontakt mit Wasser ein und muss mit einer speziellen Trockenreinigung behandelt werden. Hier lohnt sich also eine kurze Recherche vorab. Ist deine Seidenart verträglich mit Wasser, solltest du folgendermaßen vorgehen:  

  • Das Waschbecken oder eine Plastikwanne mit maximal 30 °C warmem Wasser füllen.  
  • Etwas Seidenwaschmittel darin auflösen (am besten mit der Hand leicht im Wasser verquirlen). 
  • Die Seide hineinlegen und 3-5 Minuten (nicht länger!) einweichen lassen – dabei sollte der Stoff ab und zu leicht bewegt werden. 
  • Das Wasser abgießen und frisches, kaltes Wasser in Waschbecken oder Plastikwanne füllen. 
  • Die Seide leicht und ohne Reibung in dem klaren, kalten Wasser ausspülen. 

Unser Tipp: Ein Teelöffel Wein-Essig im kalten Wasser sorgt dafür, dass Seifen- und Kalkrückstände entfernt und die Faser gleichzeitig gepflegt wird.  

Maschinenwäsche 

Ob der edle Stoff maschinell gewaschen werden kann, steht auch hier wieder im Pflegeetikett – der Blick darauf lohnt sich allemal! Verträgt dein Seidenmodell die Maschinenwäsche, gibt es dennoch einiges zu beachten:  

  • Die Wassertemperatur darf 30 °C nicht überschreiten. 
  • Seidentextilien sollten beim Waschen immer auf links gedreht werden. 
  • Die Seide muss in einem Wäschesäcken gewaschen werden, um sie vor dem Kontakt mit der Wäschetrommel zu schützen.  
  • Sollte deine Waschmaschine über ein spezielles Seiden-Waschprogramm verfügen, nutzen es. Wenn das nicht der Fall ist, wähle eine 30 °CWäsche ohne Schleudervorgang!  

Unser Tipp: Bei den meisten Waschmaschinen sind die Programme: Schongang, Gardinen/Vorhänge oder Wolle ebenfalls für die Seidenwäsche geeignet, weil sie das Wasser nicht über 30 °C erhitzen und keinen Schleudervorgang vorsehen. Ein Blick in die Betriebsanleitung der Waschmaschine genügt!  

Trocknen: Seide liebt Vorsicht

Auch hier hast du unterschiedliche Möglichkeiten. Wichtig ist, dass keine Seidenart für den Trockner geeignet ist! Seide ist und bleibt ein empfindlicher, aber dafür auch wunderschöner Naturstoff. 

Wäscheleine 

Passen die Wetterverhältnisse (leicht bewölkt mit etwas Wind), kann Seide auf der Wäscheleine im Garten oder auf dem Balkon getrocknet werden. Dabei gilt:   

  • Das Seidentextil darf nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein – ein schattiges Plätzchen bietet sich am besten an. 
  • Lasse die Seide nicht zu lange an der Leine hängen! Die entstehenden Knicke lassen sich nur schwer wieder entfernen. Hier gilt die Devise: Lieber früher abhängen als zu spät.  

Unser Tipp: Die Seide am besten noch feucht von der Leine nehmen und anschließend noch trockenbügeln. 

Trocknung per Hand 

Die sicherste Methode, Seidentextilien wieder trocken zu bekommen, ist und bleibt die HandtrocknungUnd die ist gar nicht so aufwändig, wie zunächst vermutet:  

  • Nach dem Waschvorgang die Seide aus der Maschine nehmen und in ein trockenes Handtuch einrollen 
  • Vorsichtig und ohne viel Kraftaufwand im Handtuch ausdrücken – hier nicht reiben oder zu stark pressen, um die Seidenfasern nicht zu beschädigen! 
  • Den Vorgang mit einem zweiten, trockenen Handtuch noch einmal wiederholen.
  • Das Seidentextil am besten liegend oder auf einem speziellen Formbügel weiter trocknen 

Unser Tipp: Seiden-Shirts und Seiden-Pullover nur leicht in Form ziehen und dann liegend trocknen lassen. So werden die Fasern garantiert nicht geschädigt und die Seide verliert nicht ihre Form.  

Bügeln: So bleibt Seide wunderbar glatt

Seidenstoffe sind zwar von Natur aus schon knitterarm, kleinere Fältchen lassen sich nach dem Wasch- und Trockenvorgang aber bei manchen Seidenarten nicht vermeiden. Um die Naturfaser wieder wunderbar glatt zu bekommen, solltest du beim Bügeln vor allem auf folgendes achten:  

  • Seide immer auf links bügeln – das schont die Fasern und den Glanz-Effekt. 
  • Der Stoff sollte noch leicht feucht sein, damit Knitterfalten sich leichter glätten lassen. Achtung: die Falten keinesfalls mit Wasser besprühen! Dadurch entstehen leicht unschöne Flecken.  
  • Ist die Seide vor dem Bügeln schon komplett trocken, legen Sie beim Bügeln einfach ein feuchtes Tuch über den Stoff. Niemals zu heiß bügeln – Seide reagiert ähnlich wie unsere Haare auf Hitze.  

Unser Tipp: Wer sich das Bügeln gerne sparen möchte, kann auf einen einfachen Trick zurückgreifen. Die Seide ins Badezimmer hängen, kurz die Dusche heiß aufdrehen und die Seide über Nacht auf den Balkon auskühlen lassen. 

Fleckentfernung: So verschwinden Flecken aus Seide

Fleckenentfernung ist bei den meisten Textilien nicht immer einfach. Gerade bei empfindlichen Stoffen ist sie noch schwieriger, da hier sehr viel Sorgfalt geboten ist. Bei Seide gilt immer: Wenn Sie einen Fleck entfernen wollen, muss das gesamte Textil gewaschen werden – durch eine punktuelle Behandlung quillt die Faser auf und der Schmutz zieht meist noch tiefer in den Stoff ein oder es bilden sich unschöne Wasserränder.  

Prinzipiell kommt es bei der Fleckentfernung auf die Fleckenart an. Wir haben eine kleine Übersicht, wie du verschiedene Arten von Flecken am besten aus Seide herausbekommst 

Fettflecken 

Hier helfen Löschpapier und Bügeleisen: Dieses wird auf die niedrigste Stufe gestellt, der Fleck auf der Seide wird mit einer kleinen Menge Wasser beträufelt. Drehe nun das Kleidungsstück auf links und lege das Löschpapier auf den angefeuchteten Fettfleck. Anschließend vorsichtig über das Papier bügeln, bis sich das Fett aus der Seide gelöst hat und vom Löschpapier aufgenommen wurde. Im Nachgang muss das gesamte Seidentextil per Hand- oder Schonwäsche gesäubert werden. Alternativ funktioniert auch Waschbenzin. Einfach auf die Stelle geben, vorsichtig abtupfen und dann per Handwäsche auswaschen.  

Blutflecken 

Reiner Alkohol oder Spiritus verdünnt mit Wasser sind hier hilfreich. Ein flusenfreies Baumwolltuch mit dem Gemisch benetzen und so lange über den Fleck tupfen, bis dieser nicht mehr sichtbar ist. Anschließend das ganze Textil waschen. 

Parfum- und Deodorant-Flecken 

Ein neues Make-up-Schwämmchen schafft hier Abhilfe. Denn damit kannst du ganz vorsichtig den Deo- oder Parfumfleck ausradieren! Sanft über die Seide reiben. Sollte diese Methode nicht erfolgreich sein, hilft verdünnter Ammoniak, der kurz auf den Fleck getupft und anschließend ausgewaschen wird.  

Schweißflecken 

Stelle ein Gemisch aus Wasser und Essig her (1:1). Auf ein weiches, flusenfreies Tuch geben, den Fleck damit betupfen und anschließend per Handwäsche das komplette Textil bei 30 °C auswaschen 

Kaffee- oder Teeflecken 

Hier benötigst du Glyzerin (in der Apotheke erhältlich). Den Fleck zunächst mit lauwarmem Wasser beträufeln, dann das Glyzerin vorsichtig einreiben. Nach einer halben Stunde Einwirkzeit per Handwäsche ausspülen.  

Seiden-Kokons

6. Wie wird Seide hergestellt?

Doch was genau macht Seide eigentlich so einzigartig? Diese Frage ist leicht zu beantworten! Denn neben der hochwertigen Qualität der Naturfaser, ist es vor allem auch der erhebliche Aufwand, der bei der Gewinnung und Herstellung betrieben werden muss. Wie Seide gewonnen wird, welche Arbeitsschritte bei der Verarbeitung notwendig sind und wo Seide Verwendung findet, haben wir hier zusammengefasst:  

Die Gewinnung der Seide

Seidenspinnerraupen: kleine Magier der Natur 

Produziert wird die Seide von den sogenannten Seidenspinnerraupen, oder besser gesagt, von deren LarvenDiese gibt es in vielen Unterarten, die jeweils ganz spezielle Seidenfäden herstellen. Nach ihrer Geburt sind die Larven sehr klein. Um sich jedoch verpuppen zu können, muss sie in einer sehr kurzen Zeit jede Menge Nahrung aufnehmen. Die Blätter des Maulbeerbaumes zählen beispielsweise für die kleinen Maulbeerspinner-Larven zu den Leibspeisen. Ist die Larve dick genug, produziert sie einen Faden (auch Fibrin genannt) mit einer Eiweißstruktur, verklebt diesen mit Sericin (einer Art Klebstoff) und spinnt aus diesem einen, durchgehenden Faden ihren Kokon 

Reine Seide aus dem Kokon der Larve 

Damit dieser eine, wertvolle und abgerollt bis zu 4 Meter lange Faden nicht von den fertigen Schmetterlingen, die aus dem Kokon schlüpfen, durchbrochen wird, werden bei einigen Seiden-Produktionen die Puppen im Kokon abgetötetDies ist jedoch nicht bei allen Seiden-Arten der Fall.  

Anschließend werden die Kokons geerntet (es braucht etwa 3.000 Stück um 250 Gramm Seide herzustellen). Diese werden in ein Seifen-Wasserbad gelegt, um den Leim aus dem Seidenfaden lösen zu können. Durch das Kochen werden die Fäden dünner, weicher und geschmeidigerIst dieser Arbeitsschritt erledigt, wird der Faden abgehaspelt (abgewickelt) und mit anderen Fäden verzwirnt, bis die gewünschte Fadenstärke erreicht ist.  

Die Verarbeitung der Seide

Bei ihrer Weiterverarbeitung durchläuft die Seide dann die Weberei, die Färberei und wird anschließend in die Näherei geliefert, die den edlen Stoff schließlich zuschneidet und zu Mode verarbeitet. Typische Gewebearten bei der Seidenverarbeitung sind Chiffon, Satin und Taft. Diese entstehen durch unterschiedliche Webverfahren und haben alle ihre ganz eigenen Vorzüge und Qualitäten.

Die Verwendung der Seide

Seide ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern noch dazu vielseitig einsetzbarSo wird das Textil unter anderem für Handarbeit benutzt (zum Beispiel als Nähgarn). Auch für künstlerische Zwecke (Seidenmalerei) und im kosmetischen Bereich (Anti-Aging-Produkte) ist Seide ein beliebter Grundstoff. Haupteinsatzgebiet ist und bleibt aber die Textilherstellung – denn aus dem schimmernden Stoff lassen sich wunderschöne und vor allem luxuriöse Kleidungsstücke wie Kleider, Röcke oder Blusen fertigen. Durch die vielen Tragevorteile (feuchtigkeitsregulierend, weich, anti-allergen) wird Seide aber auch gerne im Bereich der Nachtwäsche und für die Schlafzimmer-Ausstattung verwendet.