Baumwolle: das Textil

Dürfen wir vorstellen – die wohl beliebteste Qualität der Mode: Baumwolle (englisch: Cotton)! Beim Blick auf das Etikett der meisten unserer Kleidungsstücke stoßen wir auf die Naturfaser. Und das ist auch kein Wunder, denn das Naturtextil wird etwa in der Hälfte aller weltweit produzierten Textilien verwendet. Warum? Ganz einfach: Baumwolle ist sehr hautverträglich, angenehm weich, temperaturausgleichend, antistatisch und noch so vieles mehr. Kurz gesagt: der Alleskönner unter den Qualitäten 

Aber was genau ist Baumwolle denn für ein Stoff, woher kommt sie, wie wird sie verarbeitet und was kann sie eigentlich alles? Diesen und vielen weiteren wichtigen Fragen gehen wir auf den Grund. Denn das Power-Naturtextil hat einiges zu bieten! Und ist dabei, je nach Zusammensetzung, wenig anspruchsvoll in der Pflege.  

1. Was macht den Stoff so besonders?

Was macht Baumwolle aus? Der Stoff ist ein reines, pflanzliches Naturprodukt, das aus der Baumwollpflanze gewonnen wird und mit Abstand eine der beliebtesten Naturfasern der Modeindustrie. Die Baumwollpflanze, die zu den Malvengewächsen gehört, stammte ursprünglich aus Indien, Peru und Guatemala. Heute wird die Pflanze in den tropischen und subtropischen Gebieten von insgesamt 70 Ländern angebaut.  

2. Die besonderen Eigenschaften der Baumwolle

Die Saugfähigkeit:

Baumwolle kann bis zu 65 Prozent ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen, ohne sich dabei nass anzufühlen. So eignet sie sich hervorragend im Bereich der Wäsche. Vor allem Bettwäsche aus Baumwolle erfreut sich großer Beliebtheit, da sie neben der feuchtigkeitsregulierenden Wirkung auch noch atmungsaktiv ist und überschüssige Wärme an die Umgebung abgibt.

Die Hautfreundlichkeit:

Weil die Baumwollfasern so fein und weich sind, fühlt sich der Stoff unglaublich angenehm auf der Haut an und sorgt dadurch für ein tolles Tragegefühl.

Die Festigkeit:

Dem Naturtextil kann so schnell nichts etwas anhaben. Denn durch die verdrehte, schleifenähnliche Form der Fasern ist Baumwolle scheuer- und strapazierfähig und relativ reißfest, auch im nassen Zustand.

Die Antistatik:

Baumwolle wirkt antistatisch! Das heißt: Schmutz in Form von Staub wird weder angezogen noch festgehalten – das macht die Naturfaser besonders geeignet für Allergiker.

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3. Die verschiedenen Arten des Textils

Weltweit gibt es viele verschiedene Baumwollarten. Jede unterscheidet sich von der anderen und natürlich gibt es auch in puncto Qualität große Unterschiede.

Die wohl bekannteste Baumwollart ist die Mako-Baumwolle aus Ägypten. Den Zusatz „Mako“ dürfen auch tatsächlich nur Baumwollfasern tragen, die aus Ägypten kommen. Gemeinsam mit der amerikanischen Sea-Island-Baumwolle gilt sie als hochwertigste Baumwollart weltweit. Ebenfalls bekannt und sehr hochwertig ist die Pima-Baumwolle aus Peru, die unglaublich weich, atmungsaktiv und glatter, als andere Baumwollarten ist. Weltweit am häufigsten Vertreten ist die Upland- oder auch Hochland-Baumwolle, die etwa 90 Prozent der Weltproduktion ausmacht. 

Bio in der Herstellung

Vor allem hier stellt sich oft die Frage: Was ist der Unterschied zwischen Bio-Baumwolle und konventionell hergestellter Baumwolle? Ein wichtiger Punkt ist, dass Bio-Baumwolle nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus produziert wird – das heißt, durch den Verzicht auf Pestizide und chemische Düngemittel, wird der pflanzliche Stoff noch nachhaltiger. Diese Nachhaltigkeit führt auch zu dem etwas höheren Preis von Bio-Baumwolle. Hier noch einmal die größten Unterschiede im Überblick:

1.     Bei der Produktion und Verarbeitung von Bio-Baumwolle wird komplett auf die Verwendung von Maschinen verzichtetDas bezieht sich nicht nur auf die Ernte der reifen Baumwollkapseln, sondern auch auf das Jäten von Unkraut und das Sortieren der Fasern.

2.     Es finden weder beim Anbau noch bei der Herstellung Genmanipulationen, Pestizide oder andere Stoffe Verwendung, die auf Dauer gesundheitsschädlich sind.

3.     Die angewandten Bewässerungsarten sparen Wasser und die Bauern greifen nur auf natürliche Düngemittel wie beispielsweise Humus zurück.

4.     Die Qualität von Bio-Baumwolle ist höher als bei konventionell hergestellter Baumwolle. Das liegt daran, dass für Bio-Baumwolle nur die reifen Fruchtkapseln gepflückt werden. 

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4. Stilvoll kombinieren: Tipps und Tricks

Baumwolle ist das wahre Kombi-Talent unter den Stoffen! Denn die Naturfaser ist in nahezu jedem Kleidungsstück enthalten. So ergeben sich unzählige Kombinations-Möglichkeiten. Hier haben wir einige besonders stilvolle und modische Trend-Kombinationen für dich zusammengetragen:

Baumwolle Kleidung

Klassisch und schick:


Die Jeans ist total modisch und ebenso flexibel. Kombiniert mit einer schicken Baumwoll-Hemdbluse und optional mit einem eleganten Blazer mit Baumwoll-Anteil eignet sich der Look perfekt für das Büro oder die Afterwork-Party.

Baumwolle Bluse

Bequem und modisch:

Trendiger Baumwoll-Pullover kombiniert mit lässiger Hose.

Baumwolle Rock

Außergewöhnlich und elegant:

Galonstreifen und Glencheck Dessin mit lässigem Sweatshirt.

5. Wie pflege ich Baumwolle richtig?

Damit Baumwolle all ihre positiven Merkmale behält, gilt es, sie richtig zu pflegen. Hier gibt es gute Neuigkeiten, denn die Naturfaser ist eigentlich sehr pflegeleicht. Einige Dinge sind dennoch zu beachten, damit du mit deinen Baumwoll-Artikeln lange Freude hast.

Baumwolle waschen, trocknen, bügeln, pflegen

Hohe Temperaturen verträgt das Naturtextil gut. Dennoch kommt es bei der Pflege auf die Garnmischung und Farbe der Baumwollartikel an, denn je nach Verarbeitung verhält sich jedes Kleidungsstück anders.

Beim Waschen gilt aber grundsätzlich:

  • Baumwolle lässt sich auch bei hohen Temperaturen bedenkenlos waschen und bügeln.
  • Bettwäsche, Unterwäsche und Handtücher können problemlos bei bis zu 90 Grad im Normalwaschgang der Maschine gewaschen werden. Dank dieser Kochfestigkeit eignet sich die Naturfaser auch hervorragend für Allergiker, denn so können während des Waschganges Bakterien abgetötet werden.
  • Kleidungsstücke wie Jeans, T-Shirts und Tops sollten nicht über 40 Grad in die Maschine.
  • Als Waschmittel kannst du jedes gängige Vollwaschmittel und für bunte Baumwollkleidung ein Colorwaschmittel verwenden.
  • Der Gebrauch von Weichspüler stellt ebenfalls kein Problem für die robuste Faser dar, ist jedoch für den Reinigungsvorgang nicht zwingend notwendig.
  • Unser Tipp, damit die Baumwolle nicht so stark knittert: Lade die Waschtrommel nicht zu voll und schleudere deine Wäsche bei maximal 1000 Umdrehungen.

Wenn du dir bei der Pflege deiner Baumwollartikel unsicher sind, halte dich am besten an die Angaben auf dem Pflegeetikett.

Das richtige Trocknen:

  • Am besten ist es für Baumwolle, direkt an der frischen Luft zu trocknen. Vorab die Wäsche gut ausschütteln, etwas glattstreichen und anschließend an der Naht entlang aufhängen.
  • Willst du deine Baumwollkleidung in den Trockner stecken, dann beachte, dass die Verträglichkeit hier von der Fasermischung und der Veredelung abhängt. Die meisten Baumwollartikel können zwar problemlos in den Trockner, dennoch gilt auch hier: Wenn du dir bei der richtigen Pflege unsicher bist, halte dich am besten an die Angaben auf dem Pflegeetikett.

Allgemeine Pflegetipps:

  • Da Baumwolle ein reines Naturprodukt ist, besteht die Gefahr, dass sich Motten im Kleiderschrank einnisten. Das lässt sich jedoch einfach verhindern, indem du keine getragenen Kleidungsstücke in den Schrank legst und mit Hausmitteln wie ätherischen Ölen vorbeugst – das ist einerseits sehr effektiv und duftet andererseits auch noch gut.
  • Bei der Fleckentfernung gilt: schnell handeln, damit sich die natürlichen Fasern der Baumwolle nicht dauerhaft verfärben. Teste den Fleckentferner zunächst auf einer unauffälligen Stelle (beispielsweise im Inneren des Ärmels oder auf der Saum-Innenseite).

Ab wann läuft das Textil ein?

Reine Baumwolle ist sehr strapazierfähig und steckt im Normalfall Temperaturen bis 90 Grad locker weg. Da jedoch viele unserer Kleidungsstücke aus Mischgeweben bestehen kann es sein, dass das Naturtextil nach dem ersten Waschen, auch bei niedriger Temperatur, einläuft. Und das hat auch einen einfachen Grund! Denn beim Weben des Baumwollstoffes werden die Fasern stark gedehnt. Bringen wir nun diese gedehnten Fasern mit geringer Wärme in Verbindung, wie es bei einer Maschinenwäsche der Fall ist, ziehen sie sich wieder auf Ihre normale Größe zurück.

Diese unschöne Eigenschaft der Baumwolle können wir aber verhindern. Lege deine neuen Baumwoll-Artikel vor der ersten Wäsche einfach 48 Stunden in kaltes Wasser ein. Die Fasern saugen sich schön voll und behalten so ihre Form. Verwende anschließend für die erste Wäsche nur den Schon- oder Kaltwaschgang deiner Maschine.

Baumwolle Herstellung

6. Wie wird Baumwolle hergestellt?

Um aus der Baumwollpflanze unsere beliebte Naturfaser zu gewinnen, muss einiges beachtet werden, denn sie ist in der Aufzucht relativ anspruchsvoll. So verträgt sie aufgrund ihrer Liebe zu subtropischem Klima keinen Frost. Außerdem benötigt die Pflanze viel Feuchtigkeit während ihres Wachstumsbesteht jedoch in der Erntezeit auf absolute Trockenheit. Aber wie wird aus der Pflanze nun ein Stoff? Sehen wir uns die drei wichtigsten Verarbeitungsschritte der Baumwollproduktion näher an: 

Die Gewinnung der Baumwolle

Was macht Baumwolle aus? Der Stoff ist ein reines, pflanzliches Naturprodukt, das aus der Baumwollpflanze gewonnen wird und mit Abstand eine der beliebtesten Naturfasern der Modeindustrie. Die Baumwollpflanze, die zu den Malvengewächsen gehört, stammte ursprünglich aus Indien, Peru und Guatemala. Heute wird die Pflanze in den tropischen und subtropischen Gebieten von insgesamt 70 Ländern angebaut.  

HandgepflücktMaschinell geernetet
VorteilNachteilVorteilNachteil
Nur komplett reife Baumwollkapseln werden geerntet.Sehr mühsam und zeitaufwändig, da mehrere Durchgänge nötig sind. Sehr schnell (die Ernte erfolgt an einem einzigen Arbeitstag).Auch unreife und überreife Baumwollkapseln werden abgeerntet.
Baumwolle pflege

Die Verarbeitung der Baumwolle

Ist die Baumwollkapsel erst einmal vom Baum gepflückt, geht es mit der Verarbeitung weiter. Hier können wir grob in 4 Arbeitsschritte unterteilen: 

Die Verwendung der Baumwolle

Baumwolle befindet sich nicht nur in Kleidung und Decken! Auch viele weitere Produkte und Bereiche setzen auf den natürlichen Baumwollstoff. So findet sich das Naturtextil auch in Kosmetik (u.a. Wattestäbchen), Medizin (u.a. Verbände), in Papier, Kaffeefiltern und sogar in Banknoten.

Klarer Hauptabnehmer für Baumwolle ist und bleibt aber die Textilindustrie. Der Baumwollstoff nimmt hier einen Anteil von 50-60 Prozent ein und ist damit die am meisten eingesetzte Qualität in den Bereichen Bekleidung und Heimtextilien.

Baumwoll-Bettwäsche

Das beliebte Naturtextil wird auch gerne in Bettwäsche verarbeitet – und kann hier mit seinen zahlreichen Vorteilen punkten! Denn der Baumwollstoff ist sehr angenehm auf der Haut, robust, und trotzdem sehr weich. Wer nachts viel schwitzt, schätzt vor allem die feuchtigkeitsregulierende Wirkung und die Saugfähigkeit der Naturfaser (sie kann bis zu 65 Prozent ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen). Dabei bleibt der Stoff atmungsaktiv und ist herrlich pflegeleicht.

7. Die Geschichte der Baumwolle

Ca. 6000 v. Chr.:

Geschätzter Ursprung der Baumwolle.

 Ca. 3000 v. Chr.: Anbau von Baumwolle in den südamerikanischen Anden, in Nord-, und Mittelamerika.
 12. Jahrhundert: Das Naturtextil ist auch in Europa bekannt und erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit. 

Ende des 14. Jahrhunderts:

Familie Fugger aus Augsburg bringt Baumwollstoff
erstmals nach Deutschland. Leisten, konnten sich jedoch nur wohlhabende Familie das begehrte Naturtextil! Denn durch den hohen Arbeitsaufwand bei der Herstellung war Baumwolle zu dieser Zeit ähnlich teuer wie Seide. 

Ende des 18. Jahrhunderts:

Im Zuge der industriellen Revolution und der Erfindung der ersten Spinnmaschine gelingt der große Durchbruch von Baumwolle und die Naturfaser wird zu Massenware.
 Heute: China, Indien und die USA gehören zu den größten Baumwollproduzenten weltweit. Mittlerweile gibt es über 290 Baumwollsorten.