Jersey-Stoff

Jersey: das Textil

Was ist Jersey für eine Stoff? Woher kommt Jersey? Was ist der Unterschied zwischen Jersey und Baumwolle? Wie fühlt sich Jersey an? Diese und viele andere Fragen hört man immer wieder, wenn es um Jersey Stoff geht. Eigentlich erstaunlich, denn Jersey ist heutzutage kaum mehr aus unserem Leben wegzudenken. Vom klassischen Shirt bis zur Jersey Unterwäsche, vom Jersey Kleid bis zur Jersey Bettwäsche – dieser Stoff ist allgegenwärtig. Und gerade deshalb wollen wir hier versuchen, einige dieser Fragen zum Jersey Stoff zu beantworten.

1. Was ist Jersey für ein Stoff?

Das besondere an Jersey Stoff ist, dass er gestrickt oder gewebt wird. Wenn man genau hinschaut, sieht man deshalb bei Jersey Stoffen im Gegensatz zu Webstoffen die einzelnen Maschen 
Bei der Wahl der Grundmaterialien sind fast keine Grenzen gesetzt: Neben den beliebten Baumwoll oder ViskoseJersey gibt es auch Jersey Stoffe aus Kunstfasern wie Polyester oder Polyacryl. Sogar aus Wolle oder Seide kann ein Jersey-Stoff entstehen. Oft kommt noch ein Elasthan-Anteil dazu. Und natürlich gibt es auch bei Jersey Stoffen die verschiedensten Material-Mischungen. Man sieht also sofort: Jersey Stoffe überzeugen mit ihrer Vielseitigkeit.

2. Die besonderen Eigenschaften von Jersey

Wie fühlt sich Jersey Stoff an? Diese Frage ist leicht beantwortet:

Wie alle Strickstoffe zeichnet er sich vor allem durch das besondere Tragegefühl aus. Jersey Stoffe sind weich und geschmeidig. Sie schmiegen sich wunderbar an den Körper an und sind deshalb besonders komfortabel.

Durch die Strickstruktur sind Sie immer leicht dehnbar. Diese Dehnbarkeit kann durch einen Elasthan-Anteil noch verstärkt werden und es entstehen sogenannte Elastik Jersey Stoffe.

Alles in allem sind Jersey Stoffe also die perfekte Wahl für bequeme Freizeit-Kleidung: vom T-Shirt bis zum Jersey Kleid, von der Shirtjacke bis zur Sport-Leggings.

Jersey kann aber nicht nur Kleidung! Auch im Bereich der Bettwaren spielt Jersey eine wichtige Rolle: Fast jeder hat wohl ein Jersey-Bettlaken zu Hause. Und auch Jersey Bettwäsche wird dank des weichen, geschmeidigen Griffs immer beliebter.

3. Jersey Stoff stilvoll kombinieren: Tipps und Tricks

Vorsicht ist geboten, wenn Jersey zu eng anliegt. Dank der natürlichen Dehnbarkeit engt Jersey nicht ein. Da kann man sich leicht mal in der Größe vergreifen und unter einem zu engen Kleidungsstück kommt dann das eine oder andere kleine Pölsterchen zum Vorschein. Das ist besonders bei sehr dünnen und leichten Jersey Stoffen der Fall. Wer sich etwas schlanker mogeln will – und wollen wir das nicht alle? – sollte also lieber zu den formstabileren Double-Jersey Stoffen greifen.  

Lange vorbei sind die Zeiten als Jersey Stoffe nur für Unterwäsche und Sportkleidung zum Einsatz kamen. Natürlich sind sie in diesen Bereichen immer noch unverzichtbar, doch sie haben längst die Mode erobert: Ein Jersey Blazer ist im Büro sicher gern gesehen und ein feminines Jersey Kleid kann für einen großen Auftritt beim Familienfest sorgen. Grundsätzlich gilt: Je edler das Grundmaterial, desto “salonfähiger” ist das Kleidungsstück aus Jersey. So kann zum Beispiel Viskose-Jersey mit seinem feinen Glanz beeindrucken oder Punto di Roma Jersey auch nach Stunden des Tragens noch perfekt in Form sein. 

Für alle die es edel und bequem zugleich lieben, haben wir einen Tipp: Kleidung im Material-Mix liegt voll im Trend! Kein Wunder, denn eine schicke Bluse aus Webstoff oder Spitze erhält dank eines Rückenteils oder Ärmeln aus Jersey die Extra-Portion Bequemlichkeit. So trifft Style auf Komfort.

4. Die verschiedenen Arten von Jersey

Jersey ist nicht gleich Jersey! Und für alle die sich schon mal gefragt haben: “Welche Arten von Jersey gibt es? haben wir hier die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zusammengestellt! 
Man kann die verschiedenen Jersey Stoffe einerseits nach den verwendeten Materialien unterscheiden:

  • Baumwolljersey hat alle positiven Eigenschaften der Baumwolle. Er ist atmungsaktiv, temperaturausgleichend und nimmt Feuchtigkeit gut auf: also die perfekte Wahl für Sommer-Kleidung.
  • Viskose Jersey beeindruckt vor allem durch den wunderbar weichen Griff, den fließenden Fall und den dezenten, aber doch edlen Glanz. Er kommt besonders oft für feminine Shirts mit Wasserfall-Ausschnitt oder fließende Kleider zum Einsatz.
  • Polyester Jersey eignet sich ideal zum Bedrucken. Auf ihm kommen farbenfrohe Muster und Motive besonders schön und strahlend zur Geltung. Und auch im Sportbereich hat er einen festen Platz: Microfaser-Qualitäten sind besonders atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und temperaturausgleichend. Zudem trocknen sie schnell.
  • Als Stretch Jersey bezeichnet man Jersey Stoffe mit Elasthan-Anteil. Diese Stoffe sind besonders elastisch und finden immer wieder in ihre Ursprungsform zurück. Zum Einsatz kommt Stretch Jersey vor allem für körperbetonte Kleidung wie Leggings und figurbetonte Shirts und Kleider.

Andererseits gibt es die Unterscheidung nach den verschiedenen Strick- oder Wirkarten: 

  • Single-Jersey ist wohl die bekannteste Jersey-Art. Er wird mit einer Nadel gestrickt und hat so zwei verschiedene Seiten: eine Außenseite mit rechten und eine Innenseite mit linken Maschen. Single-Jersey ist dünn, weich und auch ohne Elasthan-Anteil dehnbar. Er wird für Shirts ebenso verwendet wie für Unterwäsche und Jersey Bettwäsche.

Im Gegensatz zum Single-Jersey gibt es auch noch eine ganze Reihe von Double-Jerseys. Diese haben gemeinsam, dass sich die Vorder- und Rückseite nicht unterscheiden: Beide Seiten zeigen glatten Rechtsstrick. Double-Jerseys sind vergleichsweise dicker, griffiger und meist auch formstabiler. Beispiele dafür sind.

  • Interlock Jersey ist wunderbar weich, leicht dehnbar aber zugleich besonders formstabil. Er wird häufig für etwas wärmere Shirts, Shirtjacken oder auch bequeme Hosen verwendet. 
  • Ripp-Jersey gibt es in verschiedenen Varianten: Doppel- oder Feinripp. Hier entsteht die Rippenstruktur durch das Abwechseln von linken und rechten Maschen. Auch ohne Elasthan sind diese Jersey Stoffe besonders dehnbar und perfekt für körpernahe Kleidung geeignet. Darum wird auch Unterwäsche oft daraus gefertigt. 
  • Romanit Jersey oder auch Punto di Roma Jersey ist der absolute Spitzenreiter, wenn es um Formstabilität geht. Er ist etwas fester als die anderen Jersey-Arten, leiert und beult nicht aus und ist trotzdem angenehm weich und dehnbar. So wird er auch zum wahren Figurschmeichler, weil er kleine Pölsterchen geschickt überspielt. Eine tolle Qualität für Kleider, Blazer oder Hosen. 

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5. Die richtige Pflege für Jersey

Wie soll man Jersey waschen? Wie darf man Jersey bügeln? Diese Fragen zur Pflege von Jersey Stoffen ist gar nicht so einfach zu beantworten, weil die Pflege von den verwendeten Materialien abhängt. Prinzipiell ist Jersey pflegeleicht und kann in der Maschine bei 30-40 °C gewaschen werden. Bei Jersey mit Elasthan gilt: Cool bleiben! Wenn Elasthan zu heiß wird verliert es seine Elastizität und leiert aus. Also lieber nicht über 30°C waschen. Das gilt übrigens auch für das Bügeln!

6. Die Herstellung des Textils

Im Gegensatz zu Webstoffen, werden Jersey Stoffe entweder gestrickt oder gewirkt.  Single-Jerseys werden mit einer Nadel glatt rechts gestrickt. So entstehen die verschiedenen Seiten des Stoffs. Außerdem macht das den Stoff in der Längsrichtung dehnbar. Das hat auch Auswirkungen auf die Verarbeitung von JerseyDer Fadenlauf muss beachtet werden und die Nähte müssen ebenso wie der Jersey dehnbar sein. Erreicht wird das meist durch den Einsatz von Overlock-Nähmaschinen, die durch die besondere Stichart für dehnbare Nähte sorgen. So braucht man kein spezielles, dehnbares Jersey Garn, sehr wohl aber eine sogenannte Jersey Nadel. Sie ist nicht spitz, sondern leicht abgerundet (wie eine Sticknadel) und sorgt dafür, dass zwischen den Maschen genäht wird, anstatt die Maschen zu durchstechen. 
Double-Jerseys werden mit mehreren Nadeln oder Nadelreihen und mehreren Fäden gleichzeitig meist rechts-rechts gestrickt oder gewirkt. Das bewirkt, dass beide Seiten das gleiche “Muster” haben. Für die fertigen Stoffe gelten dieselben Regel wie für Single-Jerseys. Weil sie sich an den Kanten aber im Gegensatz zu Single-Jersey nicht rollen, sind sie etwas leichter zu Nähen.

7. Jersey, Sweat und Baumwolle – was ist der Unterschied?

Was ist der Unterscheid zwischen Jersey und Baumwolle? Diese Frage hört man häufig, aber leider kann man sie so nicht beantworten, denn oft sind Jersey Stoffe ja eben aus Baumwolle gemacht. Richtig müsste es heißen: Was ist der Unterschied zwischen Jersey und Web-Stoffen? Web-Stoffe (landläufig oft als Baumwoll-Stoffe bezeichnet) werden, wie der Name schon sagt, gewebt. Sie sind von sich aus nicht dehnbar, außer es wird ein elastisches Material wie zum Beispiel Elasthan verwendet. Jersey Stoffe dagegen werden gestrickt oder gewirkt und sind grundsätzlich leicht dehnbar. 
Und wie kommt da jetzt der Sweat Stoff ins Spiel? Er ist sozusagen der größere und etwas dickere Bruder des Jersey Stoffs. Genau wie dieser wird er nämlich gestrickt. Er hat eine glatte, rechts gestrickte Außenseite und eine strukturierte, links gestrickte Innenseite. Diese Innenseite ist oft zusätzlich angeraut: Das macht ihn besonders weich, kuschelig und wärmend. Was die Dehnbarkeit angeht kann er allerdings mit Single-Jersey meistens nicht mithalten.